Gegendarstellung bzw. Stellungnahme zum Artikel an „Wir an Lahn und Kallenbach“ vom 10.03.2023

So ist es wirklich richtig!

Stellungnahme der Freien Wähler – Bürger für Bürger  zum Artikel „So ist es richtig- Gesundheit der Bürger wird nicht gefährdet“ aus „Wir an Lahn und Kallenbach“ vom 10.03.2023.

Im o. g. Artikel greift Bürgermeister Dr. Frank Schmidt massiv die Freien Wähler – Bürger für Bürger an, die einen Antrag  in der Gemeindevertretersitzung am 02.03.2023 gestellt hatten zur Anschaffung einer UV-Anlage für den  Selterser Tiefbrunnen.

Hier stellen wir, die Freien Wähler, aufgrund intensiver Recherchen folgendes klar:

Dr. Schmidt behauptet: Tatsache ist:
Die Gemeinde wurde darüber informiert, dass bei einer Routineuntersuchung am Tiefbrunnen in Selters sowie aus einem Wasserhahn auf der Damentoilette im DGH Selters Bakterien gefunden wurden. Bereits am 27.01.2023 erhielt die Gemeinde Löhnberg  durch die Firma Fresenius die Nachricht, dass das Wasser im Tiefbrunnen durch Ecoli- Bakterien verunreinigt ist.
Im Tiefbrunnen fanden sich 4 coliforme Bakterien und im DGH 3 coliforme Bakterien sowie 2mal Escherichia coli. Ecoli-Bakterien (Fäkalkeime)  waren bereits am 27.01.2023 vorhanden, nachdem zuvor die Probenentnahme erfolgt war. Das hat zur Folge, dass sofort die Bevölkerung informiert werden muss.
Die Gemeinde hat darauf mit der Desinfektion durch Chlorung reagiert. Diese Reaktion erfolgte erst 11 Tage später am 06.02.2023, also 11 Tage nachdem die Gemeinde die Nachricht von Fresenius erhalten hatte!
Die Bevölkerung wurde über alle Kanäle informiert und ein Abkochgebot des Trinkwassers empfohlen. Diese Benachrichtigung an die Bevölkerung geschah allerdings auch erst 11 Tage nachdem die Gemeinde durch Fresenius in Kenntnis gesetzt wurde.  So lange (11 Tage) war auch das Gesundheitsamt noch nicht informiert worden, denn die Gemeinde Löhnberg behält sich vor, selbst das Gesundheitsamt nach eigenem Gutdünken zu informieren. In anderen Gemeinden erhält das Gesundheitsamt zeitgleich mit der zuständigen Gemeinde diese wichtigen Informationen vom Probeentnahmeinstitut. Warum das in Löhnberg anders ist, wissen wir nicht.
Das letzte Mal, dass es einen solchen Vorfall gab, war 2011/12. Daher ist die Aussage über „Regelmäßige Verunreinigungen“ falsch. Das ist falsch! Immer wenn Hochwasser war, waren auch in den letzten 30 Jahren mehrfach coliforme Bakterien in der Wasserprobeentnahme, wenn diese zeitnah mit einem Hochwasser stattfand. Dies geschah auch in der Zeit, als Nestle aus dem Tiefbrunnen Wasser entnommen hat. Der Wassermeister der Firma Nestle wurde hierüber immer sofort in Kenntnis gesetzt.
Die Firma Nestle hatte einen eigenen Tiefbrunnen, mit dem es Probleme gab. Dieser Brunnen erfüllte nicht die Qualitätsnorm der Firma Nestle und war nie am Netz. Die Firma  Nestle bezog ihr Wasser ausschließlich aus dem Tiefbrunnen Selters für seine Produktion von Tafelwasser, im Jahr ca. 100.000 Kubikmeter. Nestle selbst überprüfte  ständig die Qualität des Tiefbrunnenwassers und informierte auch die Gemeinde immer zeitnah zusätzlich zu den Überprüfungen durch Fresenius.
Wäre es zu einem Keimeintrag durch Hochwasser gekommen, wie die Freien Wähler es bei der Verunreinigung in Selters implizieren, wäre die Keimzahl um ein Vielfaches höher als gemessen. Aufgabe des Bürgermeisters ist es, besonders wenn es um die Gesundheit der Bürger geht, die Fakten auf den Tisch zu legen, d.h. das Laborergebnis. Allen Gemeindevertretern und Gemeindevorstandsmitgliedern sollten die Laborergebnisse der Firma Fresenius vorgelegt werden, denn Transparenz ist hier  unbedingt erforderlich. Lediglich die Aussagen des Bürgermeisters bewirken das Gegenteil.

 

„Doch in Selters handelte es sich nicht um eine großangelegte Verkeimung! Es war ein einmaliger Vorfall!“ Der Vorfall war nicht einmalig, denn  im Artikel steht auf alle Fälle ein weiterer Vorfall von 2011/2012! Da keine Laborergebnisse offengelegt wurden, ist es für uns nicht ersichtlich, ob es sich um eine große oder kleine Verkeimung handelte! Nach Aussage der Firma Fresenius waren nach der Desinfizierung des Tiefbrunnes und des Ortsnetzes noch Keime vorhanden, jedoch koloniebildende Bakterien, die im Toleranzbereich lagen. Ecoli-Bakterien (Fäkalkeime) waren hier dann nicht mehr vorhanden.
Es ist falsch, dass das Gesundheitsamt mehrmals auf den Einbau einer UV-Anlage hinwies. Das entspricht nicht den Tatsachen! Schon vor der Amtszeit von Dr. Frank Schmidt war eine UV-Anlage für Selters ein Thema.
Eine solche Anlage steht aktuell nicht zur Diskussion. Hier stellt sich uns die Frage, warum das nicht zur Diskussion steht. Besonders das Wasser in Selters ist für eine UV-Anlage bestens geeignet, da das Wasser eine sehr geringe Trübung hat im Gegensatz zur Anlage in Niedershausen, die im Laufe des Jahres mehrfach ausgeschaltet werden muss, da die Anlage durch die Trübung überfordert ist. Bei einem Tagesverbrauch von ca. 30 Kubikmeter in Selters wurde immer auf die Kosten-Nutzen-Rechnung verwiesen. Aus unserer Sicht ist es auf alle Fälle sinnvoll, 20.000 EUR für die Gesundheit der Selterser Bürger auszugeben als 50.000 EUR für einen Kräutergarten am Löhnberger Sauerborn.
Ein Ausbringen von Gülle auf umliegenden Feldern könnte auch eine Ursache für den Keimeintrag sein. Immer wieder stellt Bürgermeister Dr. Schmidt die Landwirte an den Pranger. Da eine Gülleausbringung vom 1. November bis 31. Januar absolut verboten ist und die ansässigen Landwirte diesen Zeitraum  auch einhalten, ist diese  Vermutung falsch! Die Probeentnahme, um die es geht, wurde am 26.01.2023 getätigt und somit ist die von Dr. Frank Schmidt getätigte Aussage nicht haltbar. Dr. Frank Schmidt müsste wissen, dass anscheinend in einem Selbstversuch direkt an den Zaun eines Tiefbrunnens in der Großgemeinde Löhnberg (Wasserschutzzone 1) ,  seit Jahren Siloballen gelagert werden und das Trinkwasser dieses Tiefbrunnens auch bis jetzt noch keinen Schaden genommen hat.
„Wir reagieren sofort und ich weise entschieden die Behauptung zurück, dass die Bevölkerung einem Gesundheitsrisiko ausgesetzt wird!“ Der Bürgermeister Dr. Frank Schmidt behält sich vor, darüber zu entscheiden, wann ein Gesundheitsrisiko vorliegt und wann nicht! Das fand bereits auch in den vergangenen Jahren seiner Amtszeit statt. Ein Beispiel aus der Vergangenheit:  Dr. Frank Schmidt wurde vom Gesundheitsamt angewiesen, die Bevölkerung darüber zu informieren, dass sich PCB- Rückstände  im Trinkwasser befinden. Hier gibt es keine Toleranzgrenze. Dr. Frank Schmidt entschied aber eigenmächtig, dass der Wert zu gering sei und die Bevölkerung nicht informiert werden müsse. Er informierte nicht! Das hatte zur Folge, dass die Gesundheitsamtsleitung  anwies, wenigstens die schwangeren und stillenden Mütter zu informieren. Auch das erfolgte nicht.

 

Wir bleiben dran!

 

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