Heute vor einem Jahr fanden in Hessen die Kommunalwahlen statt. Dass wir am Ende des Wahltages mit 40,1 % das beste Ergebnis der Freien Wähler in Löhnberg überhaupt erzielen konnten, hätten wir vorher nicht für möglich gehalten. Ein deutliches Zeichen der Bürgerinnen und Bürger unserer Großgemeinde an die beiden anderen Fraktionen, dass es ein „Weiter so!“ nicht geben darf.
Dass man uns nicht gerade mit offenen Armen in den gemeindlichen Gremien empfangen würde, war uns bewusst. Schließlich haben die CDU 22 % und 5 Sitze und die SPD 18,1 % und 4 Sitze an uns abgeben müssen. Dennoch haben wir auf einen offenen, fairen und sachbezogenen Austausch mit dem Bürgermeister und den beiden anderen Fraktionen gehofft. Nach einem Jahr müssen wir feststellen, dass es leider nicht so gekommen ist. Von unseren zwölf Anträgen, die wir in die Gemeindevertretung eingebracht haben, wurde gerade einmal einer angenommen. Im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde Löhnberg dürfen wir weder einen Vorsitzenden noch einen stellvertretenden Vorsitzenden stellen. Die Anzahl von Aufsichtsräten der kommunalen Gesellschaften wurde ebenso angepasst wie die Anzahl der Beigeordneten im Gemeindevorstand – alles jeweils zu Ungunsten der Freien Wähler. Die CDU, die gerade einmal auf 15,4 % bei der Kommunalwahl kam, stellt einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vorsitzenden in den Ausschüssen und hat genauso viele Beigeordnete wie wir – nämlich zwei.
Sicher – alle Entscheidungen wurden durch demokratische Abstimmungen herbeigeführt. Ob diese Ergebnisse aber dem Bürgerwillen, dem ebenfalls durch eine demokratische Wahl Ausdruck verliehen wurde, entsprechen, möchten wir bezweifeln. Auch wenn das erste Jahr für uns alle – und insbesondere für unsere Mandatsträger – nicht einfach und sehr kräftezehrend war, so werden wir nicht nachlassen und auch weiterhin für Transparenz und für die gesunde Weiterentwicklung der Gemeinde mit all ihren Ortsteilen einstehen.